Fluch der Tintengötter

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Für den gemeinen Homo sapiens officiensis ist heute nichts weiter als Donnerstag. Ein Tag von so durchschnittlicher Bedeutung, dass er bestenfalls als wartender Raum zwischen Montag und Wochenende existiert. Für eine andere kleine, tapfer durchhaltende Randgruppe ist heute ein Feiertag, ein Monument in der trostlosen Tristesse des Großraumbüroalltags: Der Tag der Handschrift!

Vermutlich ins Leben gerufen von jenen wenigen, die noch im Schutze der Nacht Kalligrafie-Federn wie heilige Relikte unter der Bettdecke polieren, während sie heimlich die Schriftzüge Dürers studieren.

Doch während diese Relikte einer Ära, in der Nachrichten noch per Reitkurier versandt wurden, nostalgisch verklärt werden, erhebt sich eine Frage wie ein schlecht gelaunter Phönix aus den Ruinen des papiernen Chaos: „Warum, bei allen Göttern der modernen Welt, arbeiten wir im Ausbildungsmanagement noch immer mit handgeschriebenen Notizen?“


Papierstau im Maschinenraum des Fortschritts

Während ringsum die Welt jubelnd den Fortschritt feiert, als hätte man einen Kater mit Champagner bezwungen, ringt das Ausbildungsmanagement mit handschriftlichen Protokollen, Checklisten und Formularen, die so viel Effizienz versprühen wie ein Haufen Bauklötze in einem Mikadospiel.

Betritt man also das metaphorische Eckbüro des Ausbildungsmanagements, stolpert man über handschriftliche Protokolle, Checklisten und Formulare, die an ineffizienter Steinzeit kaum zu überbieten sind.

Eine Ausbilderin, die aussieht, als hätte man sie in einer besonders hinterlistigen Folge von „Tetris – Analog Edition“ gefangen. Vor ihr: Ein Berg aus Zetteln. Rechts: Eine Anwesenheitsliste, handgeschrieben mit der Eleganz eines verkaterten Arztes. Links: Ein Feedbackbogen, der aussieht, als hätte jemand während eines Erdbebens unterschrieben. Und mittendrin ein To-do-Zettel mit der kryptischen Notiz: „Kev: Praxprob?“ – vermutlich eine Botschaft außerirdischen Ursprungs, die wir niemals entschlüsseln werden.

Das Ganze erinnert an ein Kreuzworträtsel in einer Sprache, die seit der Sintflut ausgestorben ist.

Der Fortschritt? Verschwunden. Aufgesogen in einem Bermuda-Dreieck aus „Unsere Azubis 2025“ und „Was ist eigentlich Rizz?“. Während unsere digitalen Möglichkeiten in der Cloud vor sich hin glänzen, verbringen Ausbilder:innen Minuten – oder war’s doch schon eine Stunde? – damit, ihre eigenen Dokumente und Handschriften zu entziffern. Digitalisierung? Eher ein verzweifelter Postkutschenfahrer, der versucht seinen Gaul mit einem USB-Kabel anzutreiben.


Dystopie der Handschrift

Stellen wir uns das Schreckensszenario vor, das passiert, wenn wir den Regler dieser tintenschwarze Kakophonie auf die Spitze der Eskalation drehen: Was wäre, wenn die Handschrift – diese altertümlich-romantische, aber völlig unpraktische Kunstform – alle Bereiche des Ausbildungsmanagements dominieren würde?

Brieftauben-Rennen statt E-Mails! Statt schneller digitaler Absprachen fliegen Notizen über den Flur, und wenn sie den Empfänger nicht treffen, landen sie im Papierkorb – im wahrsten Sinne des Wortes. Flipcharts werden gemalt, als wären wir in einer Steinzeit-Höhle, und wenn der Filzstift leer ist, wird er feierlich begraben.

„Effizienz“ wäre ein Unwort. Zeitpläne? So verbindlich wie der Wetterbericht im April. Die metakognitive Belastung? Grenzenlos! Die Ausbilder verlieren ihre kreativen Energien in kryptischen Buchstabenmustern, während Azubis vor lauter handgeschriebenen Dokumenten resigniert aufgeben. Alle Beteiligten würden angesichts der Papierberge aufgeben und irgendwo zwischen „unmotiviert“ und „müde“ vor sich hindämmern.

Am Ende dieser grotesken Dystopie stürzt die Duale Ausbildung in einen Sumpf aus ineffektiven Prozessen. Wir hätten hochmotivierte Talente, aber ihre Entwicklung würde im Sande verlaufen – oder schlimmer: im unendlichen Labyrinth von Ringordnern und unleserlichen Skizzen.

Die frustrierten Stimmen werden lauter und verkünden, dass man mit dieser mit dieser inkompetenten Generation nicht arbeiten kann. Überhaupt findet man ja niemanden und man gibt dem selbstfermentierten und liebevoll gelenkten Fachkräftemangel die Schuld.


Vom Tintenfass zur digitalen Renaissance

Wie können wir diesem von den Tintengöttern beschworenen Tsunami entkommen? Durch Word-Dokumente? Durch Excel-Tabellen? Durch äquivalente Lösungen, die „so sind wie, aber halt in der Cloud“?

Statt Stunden mit Handschriften zu verlieren, konzentrieren sich dann Ausbilder:innen auf das Aufspüren von Dokumenten auf Netzlaufwerke oder auf das lösen von Fehlern in Excel-Sheets.

Was wäre aber, wenn wir anstelle dessen eine wirkliche Lösung einführen?

Subtil wie ein gut geführter Füllfederhalter schleicht sich die Digitalisierung ein und verwandelt Protokolle in Klicks, Zettelberge in strukturierte Dashboards und die Zeitverschwendung in produktive Freiräume.

Ausbilder:innen, befreit aus der papiernen Trance, könnten sich endlich wieder um die eigentliche Aufgabe kümmern: die Azubis. Zeit und Energie fließen direkt in die Verbesserung der Ausbildungsqualität. Und plötzlich – stellen Sie sich das mal vor! – sind Dokumente nicht mehr in Ringordnern verschollen, sondern da, wo man sie braucht.

Ach, apropos: Schon von Talent2Go gehört? Das ist nicht nur irgendeine Software, sondern ein verdammt nützliches Tool, mit dem Dokumente verschickt, To-do-Listen verfolgt und Feedback protokolliert werden können. Eine Technologie, die Azubis nicht ausbremst, sondern beschleunigt. Zukunftsmusik? Nein, Gegenwart.

Denn wenn wir ehrlich sind: Eine duale Ausbildung, die mit Technologie beflügelt wird, klingt doch ungleich besser als eine, die in den Tintenfässern der Vergangenheit vor sich hin kleckst.

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