Wichtige Fragen an Azubis für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch

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Inhaltsverzeichnis

Das Vorstellungsgespräch mit potenziellen Azubis ist ein entscheidender Moment – für beide Seiten. Sie treffen auf junge Menschen, die oft zum ersten Mal in ihrem Leben vor einem solchen Gespräch stehen, voller Hoffnungen und auch ein wenig Nervosität – es geht schließlich um einen Ausbildungsplatz.

Ihre Aufgabe? Eine Atmosphäre schaffen, die Mut macht, Vertrauen weckt und gleichzeitig die Grundlage für eine fundierte Entscheidung legt. Denn hier geht es nicht nur um die Auswahl, sondern um das gegenseitige Kennenlernen und den Start einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die richtigen Fragen stellen und dabei Antworten auf zentrale Punkte erhalten, ohne sich selbst Fragen wie diese stellen zu müssen:

  • 🤔 Wie erkenne ich echtes Interesse und Motivation?
  • 🧐 Ist der Bewerber ehrlich und authentisch?
  • 😊 Wie schaffe ich eine angenehme Atmosphäre?
  • Welche Fragen darf ich stellen?

Ablauf: Vorbereitung ist alles beim Azubi-Vorstellungsgespräch

Eine gute Vorbereitung ist das A und O, um ein Bewerbungsgespräch erfolgreich zu führen. Nur mit einem klaren Plan können Sie gezielte Fragen stellen und strukturiert vorgehen. 

Hier ein kurzer Check vorab:

  • 1. Definieren Sie Ziele und Anforderungen
    • Welche Fähigkeiten und Eigenschaften muss der Azubi mitbringen?
    • Welche Aufgaben sind für die Ausbildung besonders wichtig?
  • 2. Prüfen Sie die Unterlagen
    • Schauen Sie sich Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse genau an
  • 3. Strukturieren Sie das Gespräch / den Ablauf:
    • Erstellen Sie einen Leitfaden mit Einstiegs-, Motivations und Situationsfragen
    • Nehmen Sie sich Zeit für eine Kurzvorstellung der Gesprächspartner und des Unternehmens
    • Planen Sie 30-45 min für das Gespräch ein
  • 4. Schaffen Sie ein angenehme Atmosphäre (näheres dazu im nächsten Abschnitt)
    • Bereite Sie eine freundliche Begrüßung vor
    • Machen Sie den Ablauf des Gesprächs transparent – wie wäre es mit einem kleinen Handout?
Mike Jozko

„Es geht nicht bloß darum, den perfekten Azubi zu finden, sondern auch darum eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, denn am Ende entscheiden beide Seiten.“

Mike Joszko – Ausbildungsexperte & Gründer von Talent2Go

Wie sie eine entspannte Atmosphäre im Azubi-Vorstellungsgespräch schaffen

Viele junge Menschen sind bei ihrem ersten Bewerbungsgespräch nervös – und das ist völlig normal! Sie können jedoch entscheidend dazu beitragen, diese Nervosität zu lindern. Der erste Eindruck zählt, vor allem für den Verlauf des Gesprächs.

Beginnen Sie als mit einem lockeren Einstieg wie …

  • „Haben Sie gut zu uns gefunden?“
  • „Wie war Ihre Anreise?“

Diese Fragen brechen das Eis und helfen, eine positive Atmosphäre zu schaffen. Bewerber:innen, die sich wohlfühlen, sind authentischer und offener, was Ihnen dabei hilft, ihre Stärken und Schwächen besser zu erkennen.

Die Dos and Don’ts bei der Frageformulierung im Azubi-Vorstellungsgespräch

Die richtigen Fragen zu stellen ist entscheidend, denn sie geben dem Bewerbungsinterview die entscheidende Richtung vor. Entweder Sie erhalten echte, authentische Antworten von Ihren Bewerber:innen oder ihre Gesprächspartner fühlen sich unwohl und sind nicht bereit, klar und authentisch zu antworten.

Hier die wichtigsten Dos and Don’ts:

1. Klarheit und Einfachheit

Klare und einfache Fragen helfen dem Bewerber, schnell zu verstehen, was gemeint ist, und ermöglichen authentische Antworten.

👍 JA:

  • „Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?“
  • „Was erwarten Sie von der Ausbildung?“

👎 NEIN:

  • „Was motiviert Sie beruflich?“ (zu abstrakt)
  • „Welche beruflichen Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen?“ (zu kompliziert für Azubis ohne Erfahrung)

2. Offenheit statt geschlossene Fragen

Offene Fragen regen zu ausführlichen Antworten an und geben Ihnen tiefere Einblicke in die Persönlichkeit und Denkweise des Bewerbers.

👍 JA:

  • „Können Sie mir ein Projekt nennen, auf das Sie besonders stolz sind?“
  • „Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?“

👎 NEIN:

  • „Haben Sie in der Schule gerne Gruppenarbeiten gemacht?“ (geschlossene Frage, nur „Ja“ oder „Nein“)
  • „Waren Sie Klassenbester?“ (liefert wenig hilfreiche Informationen)

3. Vermeidung von Stressfragen

Stressfragen sind kontraproduktiv, da sie die Nervosität verstärken und den Bewerber in eine unangenehme Lage bringen.

👍 JA:

  • „Welche Fähigkeiten möchten Sie in der Ausbildung besonders verbessern?“
  • „Gibt es etwas, worauf Sie sich in der Ausbildung besonders freuen?“

👎 NEIN:

  • „Warum sollten wir gerade Sie nehmen?“ (zu druckvoll)
  • „Was können Sie besser als andere?“ (verunsichert den Bewerber)

4. Angepasste Fragen an den Lebenslauf

Individuelle Fragen, die sich auf den Lebenslauf beziehen, zeigen dem Bewerber, dass Sie sich mit ihm/ihr beschäftigt haben, und schaffen Vertrauen.

👍 JA:

  • „Sie haben ein Praktikum im Einzelhandel gemacht. Was hat Ihnen daran besonders gefallen?“
  • „In Ihrem Lebenslauf steht, dass Sie gern programmieren. Was haben Sie dabei gelernt?“

👎 NEIN:

  • „Warum haben Sie so viele Hobbys?“ (klingt abschreckend)
  • „Wieso haben Sie keine beruflichen Erfahrungen?“ (fokussiert unnötig auf Defizite)

5. Stärken und Potenziale positiv herausarbeiten

Wertschätzende Fragen zeigen, dass Sie das Potenzial des Bewerbers wirklich erkennen und fördern wollen.

👍 JA:

  • „Worauf sind Sie besonders stolz?“
  • „Welche Fähigkeiten bringen Sie für die Ausbildung mit?“

👎 NEIN:

  • „Haben Sie überhaupt Stärken?“ (klingt wertend und demotivierend)
  • „Warum haben Sie Schwächen in Mathe?“ (unnötig konfrontativ)

6. Motivation und Interesse prüfen

Fragen zur Motivation helfen Ihnen zu verstehen, ob der Bewerber wirklich Interesse an der Ausbildung und Ihrem Unternehmen hat.

👍 JA:

  • „Warum haben Sie sich für diesen Ausbildungsberuf entschieden?“
  • „Was hat Sie an unserer Stellenausschreibung besonders angesprochen?“

👎 NEIN:

  • „Möchten Sie diesen Job nur wegen der Bezahlung?“ (provozierend)
  • „Haben Sie sich auf viele andere Stellen beworben?“ (kann abschreckend wirken)

7. Situations- und verhaltensbasierte Fragen

Situationsfragen helfen Ihnen einzuschätzen, wie der Bewerber mit Herausforderungen umgeht und fördern das Verständnis seiner sozialen Kompetenzen.

👍 JA:

  • „Können Sie eine Situation nennen, in der Sie ein Problem gelöst haben?“
  • „Wie haben Sie in einem Team gearbeitet, das unterschiedliche Meinungen hatte?“

👎 NEIN:

  • „Was tun Sie, wenn alles schiefläuft?“ (klingt negativ und unpräzise)
  • „Hatten Sie schon mal einen Streit in der Schule?“ (fokussiert unnötig auf Konflikte)

8. Balance zwischen Fachlichem und Persönlichem

Eine ausgewogene Mischung aus fachlichen und persönlichen Fragen liefert ein vollständiges Bild des Bewerbers.

👍 JA:

  • „Haben Sie in der Schule schon einmal ein Projekt durchgeführt, das Sie begeistert hat?“
  • „Was machen Sie in Ihrer Freizeit besonders gerne?“

👎 NEIN:

  • „Warum sind Sie in keinem Verein?“ (klingt wertend)
  • „Haben Sie keine Hobbys?“ (wirkt vorwurfsvoll)
Sabine Furtwängler

„Gute Ausbildung basiert auf einer ehrlichen, wertschätzenden Beziehung. Der erste Schritt dazu ist ein Vorstellungsgespräch mit den richtigen Fragen.“

Sabine Furtwängler – Ausbildungsexpertin & Co-Founderin von Talent2Go

Was fragt man Azubis im Vorstellungsgespräch: Kostenloser Fragebogen (44+ Fragen)

Endlich Klarheit: Wissen, wann welche Fragen sinnvoll sind, welche Informationen wirklich entscheidend sind und wie Sie eine offene, einladende Atmosphäre schaffen, in der sich Ihre jungen Bewerber:innen wohl und gehört fühlen.

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Wie Sie die Körpersprache eines Bewerbers nutzen, um das Vorstellungsgespräch positiv zu gestalten

Die Körpersprache ist oft ein offenes Buch – sie verbirgt wenig und dient als wertvoller Indikator dafür, wie sich der Bewerber tatsächlich fühlt. Diese Signale richtig zu deuten, hilft Ihnen, das Bewerbungsgespräch anzupassen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Bewerber entspannen und authentisch antworten kann.

Denn das Ziel sollte immer sein: ehrliche und aufrichtige Antworten auf klug gewählte Fragen zu erhalten. Hier sind meine Tipps und Best Practices, wie Sie die Körpersprache Ihres Bewerbers lesen und positiv darauf reagieren können:

😰 Nervosität

Anzeichen:

  • Zittrige Hände, wippender Fuß oder ständiges Zurechtrücken auf dem Stuhl.
  • Vermeidung von Blickkontakt oder ein angespannter Gesichtsausdruck.

So reagieren Sie:

  • Sprechen Sie beruhigend und freundlich: „Alles gut, nehmen Sie sich ruhig einen Moment Zeit.“
  • Stellen Sie eine lockere, unverfängliche Frage, z. B.: „Wie war Ihre Anreise?“ oder „Haben Sie schon mal etwas von unserem Unternehmen gehört?“
  • Bieten Sie ein Glas Wasser an, um dem Bewerber die Anspannung zu nehmen.

🫤 Zurückhaltung oder Unsicherheit

Anzeichen:

  • Verschlossene Haltung, z. B. Arme verschränkt oder Hände auf dem Schoß versteckt.
  • Kurze, zögerliche Antworten ohne viel Gestik.

So reagieren Sie:

  • Senken Sie die Hürde, indem Sie einfache, offene Fragen stellen: „Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?“ oder „Gibt es etwas, worauf Sie sich in der Ausbildung besonders freuen?“
  • Geben Sie positives Feedback, um das Selbstvertrauen des Bewerbers zu stärken: „Das haben Sie sehr gut erklärt.“
  • Passen Sie Ihre eigene Körpersprache an: Eine offene Haltung und ein Lächeln zeigen, dass Sie dem Bewerber wohlgesinnt sind.

🥴 Überforderung

Anzeichen:

  • Blick nach unten, hektisches Suchen nach Worten, verkrampfte Gesten oder Stirnrunzeln.

So reagieren Sie:

  • Bieten Sie dem Bewerber eine Pause an: „Wenn Sie möchten, nehmen Sie sich kurz Zeit für die Antwort.“
  • Vereinfachen oder stellen Sie die Frage um: „Vielleicht können Sie mir ein Beispiel aus der Schule oder Ihrem Alltag nennen.“
  • Zeigen Sie Verständnis: „Das ist eine schwierige Frage, kein Problem, wenn Ihnen spontan nichts einfällt.“

🤩 Begeisterung und Interesse nutzen

Anzeichen:

  • Strahlende Augen, lebhafte Gestik, aufrechter Sitz, Vorbeugen zur Gesprächspartner:in.

So reagieren Sie:

  • Nutzen Sie die positive Energie und starten Sie ein lockeres Gespräch: „Das klingt, als hätten Sie daran wirklich Spaß. Können Sie mir mehr darüber erzählen?“
  • Verstärken Sie die Dynamik: „Das ist genau die Einstellung, die wir in unserem Team suchen!“
  • Geben Sie Raum für Ideen oder Fragen: „Haben Sie schon Vorstellungen, wie Sie sich bei uns einbringen könnten?“
Azubi-Vorstellungsgespräche

Ein einheitliches Bewertungssystem für Azubi-Vorstellungsgespräche

Ein Vorstellungsgespräch dient nicht nur dazu, den Bewerber besser kennenzulernen, sondern auch seine Eignung für die Ausbildung objektiv einzuschätzen. Ohne einheitliche Bewertungskriterien besteht jedoch die Gefahr, dass die Entscheidung am Ende auf Bauchgefühl basiert. Ein strukturiertes Bewertungssystem hilft Ihnen dabei, fair, transparent und vor allem vergleichbar zu entscheiden.

1. Kriterien festlegen

Überlegen Sie, welche Eigenschaften und Fähigkeiten für die Ausbildung wichtig sind. Beispiele:

  • Motivation
  • Fachliche Grundlagen (z. B. Schulwissen)
  • Soziale Kompetenzen (z. B. Teamfähigkeit)
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Anpassungsfähigkeit

2. Gewichtung definieren

Manche Kriterien sind wichtiger als andere. Zum Beispiel könnten Motivation und Teamfähigkeit mehr Punkte erhalten als Fachwissen, da Azubis oft erst lernen müssen.

3. Punkteskala festlegen

Arbeiten Sie mit einer Skala, z. B. von 1 (nicht erfüllt) bis 5 (voll erfüllt), um die Beurteilung einheitlich zu gestalten.

4. Ergebnisse dokumentieren

Halten Sie die Bewertung schriftlich fest, damit Sie später darauf zurückgreifen können.

Beispiel für ein Bewertungssystem im Vorstellungsgespräch mit potentiellen Auszubildenden:

KriteriumBeschreibungPunkte (1-5)
MotivationWarum möchte der Bewerber die Ausbildung machen?
Fachliche GrundlagenSchulische Leistungen, Grundwissen
Soziale KompetenzenTeamfähigkeit, Umgang mit anderen Menschen
KommunikationsfähigkeitKlarheit, Ausdrucksfähigkeit
ProblemlösungsfähigkeitUmgang mit Herausforderungen
AnpassungsfähigkeitReaktion auf neue Situationen

Gesamtpunktzahl: Maximal 30 Punkte.

Interpretation der Ergebnisse:

  • 25–30 Punkte: Sehr geeignet.
  • 18–24 Punkte: Geeignet mit Potenzial.
  • Unter 18 Punkte: Weiter prüfen oder Absage.
Sabine Furtwängler

„Ein strukturierter Prozess führt immer zu mehr Klarheit.“

Wie Sie Bewerber ermutigen, Fragen im Vorstellungsgespräch zu stellen

Ein gutes Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Dialog statt Monolog sollte hier die Devise sein. Es ist ein Kennenlernen und wie bei jedem guten Kennenlernen sollten beide Seiten die Möglichkeiten haben, Fragen im Vorstellungsgespräch zu stellen und mehr über das Gegenüber, zur Ausbildung und über das Unternehmen herauszufinden.

Schaffen sie von Beginn an Transparenz

👉 „Falls Sie während des Gesprächs Fragen haben, stellen Sie diese gerne jederzeit.“

Ermutigen Sie den Bewerber aktiv Rückfragen und Fragen zu stellen

👉 „Was möchten Sie noch über unser Unternehmen oder die Ausbildung wissen?“

Geben Sie Raum für Nachfragen

👉 „Haben Sie dazu noch eine Frage?“

Berücksichtigen Sie die Nervosität oder Unsicherheit 

👉 „Ich weiß, dass Vorstellungsgespräche manchmal nervös machen können. Falls Ihnen später noch Fragen einfallen, melden Sie sich gerne!“

Fragen zum Unternehmen und der Ausbildung

Mögliche, an den Ausbildungsbetrieb / das Unternehmen gestellte Fragen im Vorstellungsgespräch vom potentiellen Azubi könnten sein:

  • Was sind die Ziele und Werte des Unternehmens?
  • Wie sieht die Ausbildung aufgebaut ist und was sind meine Aufgaben?
  • Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen und wer ist mein Ansprechpartner in Sachen Ausbildung?
  • Was sind die Erfahrungen von anderen Azubis im Unternehmen bzgl. Ausbildung?
  • Gibt es Möglichkeiten für Weiterbildung und Karriereförderung nach der Ausbildung?
  • Wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus und wie kann ich mich entwickeln?
  • Was sind die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess?

Ein gut vorbereiteter Bewerber informiert sich über das Unternehmen und den Ausbildungsplatz auf der Website, recherchiert in der Presse oder anderen Kanälen – und stellt Fragen, um seine Kenntnisse zu vertiefen und Interesse zu zeigen.

💡 Tipp: Gehen Sie im Vorstellungsgespräch als gutes Vorbild voran. Wenn Sie gelassen, offen und ehrlich sprechen, wird Ihr Gegenüber es Ihnen gleichtun.

Stellen Sie diese 7 Fragen NICHT im Azubi-Vorstellungsgespräch

Fragen zu persönlichen Lebensumständen

  • „Sind Sie verheiratet?“
  • „Planen Sie Kinder?“

Warum?
Fragen zum Familienstand oder zur Familienplanung sind rechtlich verboten und irrelevant für die Eignung des Bewerbers.

Fragen zu Religion oder Weltanschauung

  • „Welcher Religion gehören Sie an?“
  • „Wie stehen Sie zu bestimmten Feiertagen?“

Warum?
Religion und Weltanschauung sind Privatsache und dürfen nur in absoluten Ausnahmefällen mit Bezug zur Tätigkeit thematisiert werden.

Fragen zur Gesundheit

  • „Haben Sie gesundheitliche Probleme?“
  • „Sind Sie oft krank?“

Warum?
Solche Fragen dürfen nur gestellt werden, wenn sie unmittelbar für die Tätigkeit relevant sind – andernfalls verstoßen sie gegen das Diskriminierungsverbot.

Fragen zur politischen Einstellung

  • „Wen haben Sie bei der letzten Wahl gewählt?“
  • „Wie stehen Sie politisch zu bestimmten Themen?“

Warum?
Die politische Haltung des Bewerbers ist für die Ausbildung irrelevant und gesetzlich geschützt.

Fragen zur Herkunft oder ethnischen Zugehörigkeit

  • „Woher kommen Sie wirklich?“
  • „Haben Sie einen deutschen Pass?“

Warum?
Solche Fragen sind diskriminierend und verstoßen gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).

Fragen zur sexuellen Orientierung

  • „Sind Sie hetero- oder homosexuell?“
  • „Leben Sie in einer festen Beziehung?“

Warum?
Die sexuelle Orientierung eines Bewerbers hat keinerlei Bezug zur Ausbildung und ist rechtlich tabu.

Fangfragen und provozierende Fragen

  • „Warum sollten wir gerade Sie nehmen?“
  • „Was machen Sie besser als andere Bewerber?“

Warum?
Solche Fragen setzen den Bewerber unnötig unter Druck und führen selten zu authentischen oder hilfreichen Antworten.

Nachbearbeitung eines Azubi-Vorstellungsgespräch: So geht’s weiter

Ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch endet nicht mit dem Abschied des Bewerbers. Nein! Die Nachbearbeitung ist entscheidend, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und den Ablauf schnell und reibungslos weiterzuführen.

  • Gesprächsnotizen auswerten
  • Besprechen Sie das Feedback mit dem Team
  • Informieren Sie den Bewerber zeitnah (Absage oder Zusage für den Ausbildungsplatz)
  • Reflektieren Sie nochmals über das Bewerbungsgespräch
  • Ordnen sie die Dokumentationen (Gesprächsnotizen, Bewertungsbögen, Bewerbungsunterlagen)

Fazit: Mit der richtigen Gesprächsführung zum passenden Azubi

Ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch mit Azubis basiert auf der richtigen Balance zwischen professioneller Gesprächsführung und einer vertrauensvollen Atmosphäre. Mit strukturierter Vorbereitung, wertschätzender Kommunikation und einem klaren Bewertungssystem schaffen Sie die besten Voraussetzungen, um die idealen Kandidaten für Ihr Unternehmen zu finden. Denn nur wenn sich junge Menschen im Gespräch wohlfühlen, können sie ihr wahres Potenzial zeigen und Sie eine fundierte Entscheidung treffen.

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