Der Tag, an dem der Lobhamster den Käfig aufmacht

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Heute ist der 11. Januar, besser bekannt als International Thank You Day – der Tag, an dem wir theoretisch Danke sagen sollten. Praktisch bleibt es oft bei einem gemurmelten „Danke fürs Durchstellen“ am Telefon oder einem halbherzigen Kopfnicken in Richtung der Person, die den Drucker repariert hat. Doch was wäre, wenn wir diesen Tag nutzen würden, um all denen zu danken, die das Fundament unseres Systems still und leise am Laufen halten? Stichwort: Duale Ausbildung.

Denn wenn es einen Bereich gibt, der ein dickes Dankeschön vertragen könnte, dann ist es dieser. Ein System, das gleichzeitig Orientierung, Motivation und Digitalisierung jonglieren muss, während es von oben, unten und seitlich ständig neue Anforderungen hagelt. Wenn wir hier nicht mal innehalten und „Danke“ sagen, dann könnte der Lobhamster endgültig aus dem Rad springen – und wer soll das dann alles noch machen?


Immer in Bewegung, nie am Ziel

Die duale Ausbildung ist wie ein Tornado: wild, voller Energie, aber irgendwie unkontrolliert. In der Mitte stehen Azubis, die von theoretischen Lernmodulen und praktischen Herausforderungen herumgewirbelt werden wie ein Blatt im Herbstwind.

Um sie herum Ausbilder, die versuchen, alles zusammenzuhalten, obwohl sie oft so überladen sind wie ein Paketbote im Weihnachtsgeschäft. Und ganz außen das Management, das alles regeln soll – mit Werkzeugen, die so altbacken sind, dass sie vermutlich noch mit einem Röhrenmonitor kompatibel wären.

In vielen Betrieben hat die Zukunft eher so den Charme eines angebrannten Toasters. Da gibt es Lernplattformen, die versprechen, Talente zu fördern, aber in der Praxis so motivierend sind wie ein monotones Wähltonpiepen.

Und was hören die Beteiligten inmitten dieses Chaos? Nicht viel. Denn ein echtes Danke bleibt meistens so unsichtbar wie der letzte Rest Milch im Kühlschrank.


Ohne Pause, ohne Lob

Jetzt stellen Sie sich vor, wir kippen noch mehr Chaos hinein – rein hypothetisch, weil wir ja Spaß verstehen. Wie wäre es, wenn:

  • Azubis für jedes erlernte Modul eine Genehmigung vom Chef des Chefs einholen müssten, inklusive Stempel auf Recyclingpapier?
  • Ausbilder jede Lernfrage mit einem Augenzwinkern beantworten müssten, während sie dabei Rückwärtssalto machen?
  • Ausbildungsmanager ausschließlich durch Morsezeichen kommunizieren dürften, weil „digital ist ja nicht alles“?

Klingt absurd? Genau das passiert metaphorisch oft genug. In vielen Ausbildungsprogrammen wird so sehr auf Prozesse und Pläne gepocht, dass niemand merkt, dass die Menschen dahinter immer stiller werden.

Ausbilder? Dauerbelastet.

Azubis? Frustriert.

Management? Auf Kaffeepause.

Ohne Lob und Anerkennung wird das System zu einem absurden Theaterstück, in dem jeder mitspielt, aber keiner den Text versteht.


Mit Lob läuft’s besser

Doch was passiert, wenn wir den Lobhamster einfach mal ernst nehmen? Was wäre, wenn wir „Danke“ sagen – nicht dieses floskelhafte „Danke, dass du das erledigt hast“, sondern ein ehrliches, herzhaftes Lob, das so motivierend wirkt wie eine Woche Urlaub auf den Malediven?

  • Danke an die Azubis, die sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen, obwohl ihre Aufgaben oft spannender klingen als sie sind.
  • Danke an die Ausbilder, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Empathie, Geduld und manchmal die Fähigkeit, in Chaos eine gewisse Ordnung zu sehen.
  • Danke an das Management, das trotz endloser Meetings und Buzzword-Bingo versucht, aus dem Hamsterrad ein funktionierendes System zu machen.

Ein echtes Danke hat die Kraft, den Lobhamster auf die Überholspur zu bringen. Es macht aus einem routinierten Rennen eine motivierte Bewegung. Vielleicht sind wir dann irgendwann an dem Punkt, an dem die duale Ausbildung nicht mehr wie ein Chaos-Karussell wirkt, sondern wie eine Achterbahn mit Ziel.


Die Revolution beginnt im Kleinen

Es geht darum dem Lobhamster in unserem Ausbildungssystem endlich die Wertschätzung zu geben, die er verdient. Und vielleicht – nur vielleicht – wird aus dem Lobhamster dann ein echtes Arbeitstier, das nicht nur läuft, sondern auch fliegt.

Und wenn wir das ernst nehmen – nicht nur heute, sondern jeden Tag – könnte die duale Ausbildung tatsächlich zu dem werden, was sie sein sollte: ein Ort des Lernens und des Wachsens.

Wenn Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen: Probieren Sie es doch mal mit einem simplen „Danke dafür, dass ich dich ausbilden darf“. Und wenn Sie nach weiteren Ideen suchen, wie man die Ausbildung voranbringen kann, dann schauen Sie bei Talent2Go vorbei – die Plattform, die Talente findet, bindet und begeistert.

Denn am Ende des Tages gilt: Ein Lobhamster mit Wertschätzung läuft nicht im Kreis – er läuft Richtung Zukunft.

In diesem Sinne: Danke an alle Lobhamster da draußen. Ohne euch würde das System stillstehen.

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