Von Ordnung, Katzen und der hohen Kunst der Prioritäten

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Es ist „Schaff-Ordnung-In-Deiner-Wohnung-Tag“, dieser Leuchtturm der Disziplin in einem Meer aus Chaos. Ein Ereignis von geradezu globaler Bedeutung – zumindest innerhalb der HR-Abteilung, wo sich die selbsternannten Ordnungsgladiatoren, jene Glücksritter der Sauberkeit, die sich im Brustton der Überzeugung Happiness Rescuers nennen, in betont aufgeräumter Haltung um einen Tisch voller Dinkelgebäck und unausgesprochener Zweifel versammelt haben.

Die Luft riecht nach abgestandenem Kaffee und Entscheidungsmüdigkeit.

Dörthe kredenzt Rogg’n’Roll: ein Dinkelbrötchen mit 30% Roggenanteil. Revolutionär im Geschmack, mit Leidenschaft gebacken – ein Manifest für alle Freunde des kernigen Backwerks!

Walter ist im Sitzen eingeschlafen, der Kopf leicht nach vorn geneigt, als hätte er beschlossen, den Schwerkraftgesetzen einen kurzen, aber respektvollen Tribut zu zollen.

Neben ihm sitzt Lena. Ihr neuestes Projekt: ein Marder. Aber nicht irgendein Marder. Dieser hier trägt einen Umhang – Darth Marder. Ein Meisterwerk, das irgendwo zwischen Strickkunst und interstellarer Satire angesiedelt ist.

Klaus sitzt versunken in seiner neuesten Errungenschaft, einem literarischen Koloss von 817 Seiten. Der Titel: „Makromagie für den Connoisseur von Morgen.

Kevin, der Azubi mit der Energie eines frisch geladenen Akkus, steht nervös vor einer PowerPoint-Präsentation, die aussieht, als hätte ein hyperaktives Eichhörnchen einen Meme-Generator entdeckt. Die erste Folie zeigt eine Katze, die triumphierend die Faust ballt, mit der Unterschrift: „Wir schaffen das Chaos ab!“.

Sören, der bekennende Anhänger digitaler Unfälle, gluckst vor sich hin. „Endlich mal eine Präsentation mit Substanz“, murmelt er und greift nach einem Rogg‘n‘Roll-Brötchen.

Kevin klickt auf die nächste Folie. Eine orangefarbene Katze stößt eine Tastatur vom Tisch, begleitet von dem Text: „Kein Excel mehr! Einfach, sicher, effizient!“. „Wie ich herausgefunden habe, hat ein Student eine Plattform entwickelt, die serverlos ist. Keine Makros, keine kryptischen Fehlermeldungen … und keine USB-Sticks, die wie antike Reliquien behandelt werden.“

„Kann ich damit Widgets für Berichte erstellen?“, fragt Sören begeistert. „Ich brauche Buttons mit Icons. Ohne Icons macht das keinen Spaß.“

„Läuft das auch auf mobilen Geräten?“, hakt Lena nach, während sie Darth Marder einen kleinen Helm aufsetzt.

„Gibt es da ein Dark-Mode-Feature?“, murmelt Walter aus seinem Halbschlaf.

„Hat das System eine Funktion für automatisierte Geburtstagsglückwünsche?“, wirft Dörthe ein, während sie ein weiteres Rogg‘n‘Roll-Brötchen auf den Tisch stellt.

Klaus schaut von seinem 817-seitigen Wälzer auf, die Stirn immer noch von tiefer Denkerfalten durchzogen, und fragt – mit einer Mischung aus Neugier und Bestimmtheit – ob er auch weiterhin mit Excel arbeiten kann. Schließlich, so erklärt er mit leicht verschwörerischem Unterton, habe er eine neue Funktion entdeckt, die er dringend ausprobieren möchte.

Während er spricht, murmelt er etwas von Verbindungen mit externen Daten und wirkt dabei, als hätte er gerade das Tor zu einem Paralleluniversum gefunden, das sich ausschließlich durch Tabellenkalkulation und Makros manifestiert. Es ist schwer zu sagen, ob seine Begeisterung sich auf die Möglichkeiten der Funktion bezieht oder auf das Abenteuer, das ihn beim Erkunden von Excels unendlichen Tiefen erwartet.

Kevin stottert und blättert hastig weiter. Die Folien, überladen mit Katzenmemes, verlieren langsam ihre Wirkung – ein Schicksal, das jede Präsentation irgendwann ereilt, egal wie niedlich die Katzen sind.


Doch dann öffnet sich die Tür mit einem dramatischen Knarren. Es ist Thorben, der Systemadministrator, der schweigsame Held im Hintergrund der Digitalisierung. Sein Blick ist wie der eines Scharfschützen, der Fehler aus hunderten Metern Entfernung aufspürt.

„Moment mal“, sagt Thorben trocken. „Habt ihr die Sicherheitsaspekte überhaupt bedacht? Ich meine, das Ding ist nicht mal ISO27001-zertifiziert. Und DSGVO? Falls ihr das live schaltet, könnt ihr den Azubis gleich ihren Lebenslauf mit dem Zusatz „Datenschutzverletzer“ unterschreiben lassen.“

Ein betretenes Schweigen legt sich über den Raum.

„…aber es hat Buttons mit Icons?“, fragt Sören vorsichtig. Thorben verdreht die Augen. „Ich werde die Plattform prüfen und erst dann freigeben. Ohne Sicherheitskonzept und ordentliche Verschlüsselung geht gar nichts.“

Einige Wochen später hat die HR-Abteilung das digitale Neuland betreten. Thorben hat diesmal eine Lösung ausgesprochen, die allen erforderlichen Sicherheitsstandards besitzt.

Die Plattform läuft stabil, ISO27001-zertifiziert und DSGVO-konform.

Klaus hat widerwillig seine Excel-Dateien in die Cloud exportiert, und selbst Dörthe hat ihre Rezepte in einer verschlüsselten Datenbank hochgeladen. Sören ist glücklich über seine neue Buttons. Die mit den Icons.


Wussten Sie eigentlich schon, dass wir von Talent2Go eine moderne, DSGVO-konforme Plattform entwickelt haben? Nicht nur dass wir ISO27001-zertifiziert sind und das Ausbildungsmanagement auf das nächste Level heben. Wir haben auch schöne Buttons. Die mit Icons.

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