Was man so alles mitbringt – auch an Altlasten

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Es ist einer jener grauen Morgen, deren wabbernde Tristesse vom Duft kalten Filterkaffees vom Vortag unterstrichen wird.

Die HR-Abteilung – oder wie sie sich selbst nennt: Happiness Rescuers – sitzt in einem jener Mach-Mit-Bring-Mit-Seminare, die, so die Überzeugung, besonders geeignet sind, generationenübergreifende Teams näher zusammenzubringen.

Dörthe, die selbsternannte Königin der Betriebsfeierlichkeiten, hat natürlich selbstgebackenes Gebäck dabei – auf Dinkelbasis, ohne Zucker, dafür mit einer ordentlichen Prise Stolz. Sören? Zeigt Katzenvideos, die von einer surrealen Schönheit sind, wie nur das Internet sie hervorbringen kann. Walter? Ein Mann, der es geschafft hat, bei offenen Augen durch die geschlossene Teeküchentür rhonchopathisch auf sich aufmerksam zu machen. Und Lena, die Neue, umarmt quietschend ihren selbstgestrickten Otter namens Harry. Harry Otter.

Doch dann erhebt sich Klaus. Klaus, die fleischgewordene Manifestation des Begriffs Elektronische Datenverarbeitung. Ein Mann, der seinen Computerführerschein selbst laminiert hat. Sein Volkshochschulzertifikat „Tabellenkalkulation mit Excel 95 leicht gemacht“ hängt präzise eingerahmt neben einem übergroßen Poster von Clippy, der Büroklammer.

In Siegerpose hält Klaus ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit hoch und verkündet mit der inneren Überzeugung eines TÜV-Prüfers: „Auf diesem 4-Gigabyte-USB-Stick befindet sich die Zukunft unserer Ausbildung. Das digitale Zeitalter werden wir überspringen und direkt in eine vernetzte Zukunft durchstarten.

Mit einem Klick projiziert der Beamer eine grüne Wiese auf die weiße Wand – der Standardhintergrund von Windows XP. Klaus navigiert mit der ausdauernden Geduld eines Leuchtturmwärters durch die verschachtelten Untiefen seiner Ordnerstruktur. Dutzende Dateien mit Namen wie „Entwurf_Alt.xlsm“ und „FERTIG_Fertig.docx“ gleiten vorbei, bis er schließlich auf die Datei „Azubi_Masterplan_Entwurf_v1_FINAL_FINAL_Fertig_Backup_v2_NEU.xlsm“ klickt.

Nach endlosen Sekunden des Ladens wird das Großraumbüro in ein Farbenmeer getaucht: ein episches Werk aus Spalten, Zeilen, zusammengeführten Zellen, Farbcodes und Zahlen – irgendwo zwischen mathematischer Präzision und dadaistischer Kunst.

In dieser Zelle sehen Sie den Tag für unseren Auszubildenden Kevin“, sagt Klaus und deutet auf einen kleinen roten Fleck im Chaos. „Rot heißt … äh … Moment … das war entweder Urlaub … oder krank? Oder beides?

Klaus springt in eine Pivot-Tabelle. Spalte A bis G sind für Abkürzungen reserviert, die so kryptisch sind, dass sie von Excelfehlern kaum zu unterscheiden sind. „#WERT!“ blinkt anklagend auf, und Sören fragt trocken: „Klaus, trendet das gerade?

Den Kommentar ignorierend klickt Klaus tapfer weiter. „Wir haben hier ein Makro, das alles automatisch aktualisiert!“ verkündet er triumphierend. Er drückt eine Tastenkombination, die aussieht wie eine Beschwörungsformel: STRG+SHIFT+ALT+F12+Z. Doch dann: „#BEZUG!“. Eine stille Bedrohung. „#NAME?“. Ein düsterer Fluch. Noch bevor Klaus etwas unternehmen kann, entscheidet Excel, dass Mittwochvormittag nicht nach Produktivität klingt – und stürzt ab. Der Bildschirm wird schwarz.

Das passiert manchmal, da muss man eben neustarten“, murmelt Klaus. Walter schließt kurz die Augen. Dörthe bietet Klaus einen Dinkelkeks an, während Sören sich weiter Katzenvideos ansieht.

Lena, die Neue, fragt schließlich mit zögerlicher Stimme: „Klaus, meinst du nicht, dass es einfacher gehen könnte?“ Klaus schaut sie an, als hätte sie gerade Clippy beleidigt. „Einfacher? Das hier IST einfach!

Lena schweigt. Sören überspringt eine Werbung, um ein Katzenvideo zu zeigen. Eine orange-getigerte Katze stößt triumphierend eine Tastatur vom Tisch – ein Meisterwerk der digitalen Unterhaltung.

Walter kratzt sich an der Nase, während Dörthe genüsslich einen weiteren Dinkelkeks schnabuliert. Klaus hingegen hat sich erneut der düsteren Makromantie verschrieben und begibt sich auf die endlose Quest der Fehlersuche.

Hätte Sören die Werbung nicht übersprungen, wüsste er jetzt von Talent2Go. Einem Tool dass Ausbildungsmanagement übersichtlich und verständlich macht – ohne Makro-Magie und Excel-Voodoo.


In diesem Sinne: Kennt ihr eigentlich schon den ROI-Kalkulator von Talent2Go? Weniger Makromantie bedeutet mehr Zeit – vielleicht sogar für eine bessere Ausbildung oder für Katzenvideos.

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