Corporate Influencer: Was ist dran am Hype?

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Corporate Influencer: Wie sie Nachwuchstalente anziehen und die Sichtbarkeit erhöhen. Authentizität und Engagement im Fokus. Lesen Sie mehr!
Corporate Influencer: Wie sie Nachwuchstalente anziehen und die Sichtbarkeit erhöhen. Authentizität und Engagement im Fokus. Lesen Sie mehr!
Inhaltsverzeichnis

Corporate Influencer-Marketing hat in der heutigen digitalen Ära eine bedeutende Rolle eingenommen. Insbesondere in Ausbildungsbetrieben können Corporate Influencer einen erheblichen Beitrag leisten. Wie das aussehen kann und warum Corporate Influencer gerade im Bereich der Ausbildung spannend sind, möchten wir in diesem Blogartikel zeigen.

Corporate Influencer, was ist das eigentlich?

Corporate Influencer sind Mitarbeiter:innen eines Unternehmens, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse, ihres Engagements und ihrer Authentizität in den sozialen Medien als Botschafter:in für ein Unternehmen (bzw. eine Marke) auftreten. Sie sollen potenzielle Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Stakeholder erreichen und inspirieren, um die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu erhöhen und die Markenbekanntheit zu steigern. 

Doch nicht immer müssen dabei konkrete Produkte oder Dienstleistungen im Fokus stehen: Gerade im Kampf um die besten Nachwuchstalente für die Ausbildung können Corporate Influencer als authentische und engagierte Botschafter auftreten und so die Sichtbarkeit des Ausbildungsbetriebs erhöhen und das Vertrauen potenzieller Auszubildender gewinnen. Unternehmen sollten diese Chance nutzen, um ihre Ausbildungsbemühungen zu stärken und eine starke Verbindung zu ihren (potenziellen) Auszubildenden aufzubauen.

Corporate Influencer für die Generation Z

Corporate Influencer sind ein verhältnismäßig neues “Phänomen” und erreichen vor allem eine junge, digitale Zielgruppe – vorrangig die Generation Z. Um ein Corporate Influencer in einem Unternehmen zu sein, sind bestimmte Eigenschaften entscheidend. Dazu gehören Fachkenntnisse, um relevante und wertvolle Inhalte zu liefern, Engagement, um aktiv und regelmäßig in den sozialen Medien oder anderen digitalen Plattformen präsent zu sein, und Authentizität, um eine glaubwürdige Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen. 

Das Unternehmen OTTO beschreibt ihr eigenes Corporate-Influencer-Programm beispielsweise so: “Seit 2017 ermutigen wir unsere Kolleg*innen mit dem Corporate-Influencer-Programm die Leidenschaft für ihre Arbeit zu nutzen, um Einblicke in die Unternehmenskultur und damit OTTO als Arbeitgeber und Marke ein Gesicht zu geben. Denn aus unserer Sicht gibt es keine authentischere Kommunikation als die der eigenen Mitarbeitenden und unterstützen sie dabei mit Modulen aus vier Disziplinen und passenden Schulungen.” Grundsätzlich gilt: Jede:r Mitarbeiter:in kann diese Rolle übernehmen. Bei Otto ist Dr. Frederike Fritzsche die erste Vollzeit-Corporate-Influencerin des Unternehmens, in den meisten Unternehmen wird diese Rolle jedoch zusätzlich zum eigentlichen Job ausgeführt – schließlich geht es u.a. darum, authentisch aus dem eigenen Arbeitsalltag zu berichten.

Corporate Influencer in der Ausbildung

Ein “Blick hinter die Kulissen” eines Arbeitgebers und Arbeitsplatzes kann grundsätzlich für Menschen jeden Alters spannend sein, wenn er oder sie auf Jobsuche ist. Gerade für (potenzielle) Auszubildende steckt hier jedoch noch einmal besonders viel Potenzial. Frisch aus der Schule kommend, haben viele in der Regel noch gar keine Einblicke in Unternehmen bekommen können und nur eine abstrakte Vorstellung davon, wie ein Arbeitsalltag in verschiedenen Berufsfeldern aussehen kann, was sich hinter Ausbildungsberufen wirklich verbirgt und welche Aufgaben es im Betrieb geben kann. Durch den Einsatz von Corporate Influencern können Ausbildungsbetriebe daher nicht nur eine direkte Verbindung zu jungen Menschen herstellen und ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern auch hilfreiche Einblicke in ihr Unternehmen und ihre Ausbildungsmöglichkeiten geben.  

Neben der Nachwuchsgewinnung spielen auch das Employer Branding und das Mitarbeiterengagement eine entscheidende Rolle. Corporate Influencer können eine positive Unternehmenskultur und ein attraktives Arbeitsumfeld vermitteln, was die Bindung und das Engagement der Mitarbeiter:innen stärkt. Indem sie Erfolgsgeschichten und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten teilen, verbessern sie das Image des Ausbildungsbetriebs als attraktiven Arbeitgeber. Darüber hinaus trägt die Beteiligung von Mitarbeiter:innen als Corporate Influencer zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl und einer besseren internen Kommunikation bei. Warum also nicht direkt bei den eigenen Azubis anfangen?

Azubis als Corporate Influencer

Insbesondere (ehemalige) Azubis eignen sich sehr gut als unternehmenseigene Corporate Influencer, denn sie können ihre eigenen Erfahrungen aus der Ausbildungszeit authentisch teilen und potenzielle Bewerber:innen zur Bewerbung motivieren. Ein klarer USP hierbei ist die Nähe zwischen den Azubi Corporate Influencern und ihrer Zielgruppe, da sich junge Menschen auf der Suche nach Ausbildungsplätzen und geeigneten Unternehmen viel eher mit anderen jungen Menschen in ähnlichen Situationen identifizieren können, als mit abstrakten “Werbebotschafter:innen” von Unternehmen, die weit weg von der eigenen Lebensrealität zu sein scheinen. 

Authentische Einblicke in den Ausbildungsalltag

Azubis als Corporate Influencer können potenziellen Auszubildenden einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag geben. Sie können ihre eigenen Erfahrungen teilen und somit Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufbauen. Durch authentische Geschichten und persönliche Perspektiven können Azubis als Corporate Influencer das Interesse junger Menschen an einer Ausbildung in ihrem Unternehmen wecken. Sie können außerdem ganz konkret aufzeigen, was sich hinter häufig abstrakten Ausbildungsbeschreibungen auf Unternehmenswebsites oder IHK-Infoblättern versteckt und wie ein “Tag im Leben eines Azubis” wirklich aussehen kann. 

Wissensvermittlung und Vorbildfunktion

Azubis als Corporate Influencer können ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten teilen, um andere Auszubildende zu inspirieren und zu unterstützen. Sie können als Vorbilder dienen und zeigen, dass eine Ausbildung den Weg zu beruflichem Erfolg ebnen kann. Azubis als Corporate Influencer fungieren außerdem als Multiplikator:innen, wenn sie ihre Geschichten in ihren eigenen Netzwerken teilen – und so häufig Zielgruppen erreichen, die über klassische Unternehmenskanäle nicht erreicht werden.

Mitarbeiter:innenpartizipation und Engagement

Die Beteiligung von Azubis als Corporate Influencer fördert das Engagement der Auszubildenden und stärkt ihr Gefühl der Zugehörigkeit zum Unternehmen. Durch die Möglichkeit, ihre Stimme zu nutzen und aktiv am Markenauftritt des Unternehmens mitzuwirken, zeigt man den Azubis große Wertschätzung. Die Mitarbeiterpartizipation als Corporate Influencer kann zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen, in der das Teilen von Erfahrungen und Ideen gefördert wird.

Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Corporate-Influencer-Strategie

Um eine erfolgreiche Corporate-Influencer-Strategie umzusetzen, ist es wichtig, klare Ziele und eine gut durchdachte Strategie zu haben. Die Corporate Influencer sollten geschult und unterstützt werden, um ihre Rolle bestmöglich auszufüllen. Regelmäßige Messung und Analyse des Erfolgs sind ebenfalls essentiell, um die Performance zu bewerten und Anpassungen vorzunehmen.

Eine klare Definition der Ziele und Zielgruppen ist entscheidend für den Erfolg einer Corporate-Influencer-Strategie. Eine gut durchdachte Strategie hilft dabei, die richtigen Corporate Influencer im Unternehmen bzw. im Ausbildungsjahrgang zu identifizieren und die Inhalte gezielt zu gestalten. Eine enge Abstimmung mit der Marketing- und Personalabteilung ist wichtig, um die Unternehmensziele und -werte zu unterstützen.

Die Corporate Influencer sollten über Schulungen und Leitfäden unterstützt werden, um ihre Rolle bestmöglich ausfüllen zu können. Ein regelmäßiger Austausch und Feedback ermöglichen es, die Inhalte kontinuierlich zu verbessern und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe einzugehen. Die Corporate Influencer sollten auch in rechtlichen Aspekten sensibilisiert werden, um mögliche Risiken zu minimieren.

Zuletzt ist die kontinuierliche Messung und Analyse der Performance der Corporate-Influencer-Aktivitäten wichtig, um den Erfolg zu bewerten und Anpassungen vorzunehmen. KPIs wie Reichweite, Engagement, Bewerbungen oder Mitarbeiterzufriedenheit können zur Bewertung des Erfolgs herangezogen werden. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung der Corporate-Influencer-Strategie.

Für alle, die sich interessieren, wie ein Corporate-Influencer-Programm ganz konkret aufgebaut werden kann, welche Learnings es gibt und was wichtig ist, empfehlen wir den Staffbase-Artikel „Viele haben Bock, von ihrer Arbeit zu erzählen“ über die Programmentwicklung bei OTTO.

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